“Fußball hat eine nicht zu unterschätzende soziale Funktion, [...] auch für die Aktiven auf allen Ebenen”, wusste schon der ehemalige Teamchef des Deutschen Fußball-Bundes, Erich Ribbeck. Fußballspielen fördert den Teamgeist, lässt Freundschaften entstehen und ist dazu aufgrund der Bewegung auch noch wahnsinnig gesund. Nicht verwunderlich also, dass sich Jared Richter und Wolfgang Schröder im Rahmen eines Unterrichtsprojekts dazu entschieden, ein Fußballturnier zu organisieren. Am Montag, den 4. März, organisierten die beiden Schüler des Goethe-Schiller-Gymnasiums ein Fußballturnier an der Geschwister-Scholl-Grundschule. Schüler der vierten, fünften und sechsten Klassen, sowohl männlich als auch weiblich, maßen sich in den Spielen.
Die Organisation
Eröffnet wurde das Turnier pünktlich um 8:15 Uhr durch Sportlehrerin Simona Wittig sowie die beiden Organisatoren, Jared Richter und Wolfgang Schröder. Die beiden Gymnasiasten stellten sich den Grundschülern vor, erklärten den Ablauf und die Spielregeln. Angewiesen durch Frau Wittig bildeten die Schüler fünf Teams, wobei vier Jungs-Mannschaften und eine reine Mädchenmannschaft entstanden. Jedes Team gab sich einen Namen, am Ende standen an der Tafel “Union”, “Vanilleeis”, “Hertha”, “Bayern” und “Die Schollis”. Das System war einfach: Jedes Team spielte zweimal gegen
jedes andere Team, wodurch insgesamt 20 Spiele auf dem Spielplan standen. Am Ende würde das Team gewinnen, welches die meisten Tore erzielt. Die Tore der Mädchen zählten doppelt. Geleitet wurden die Partien von Ilona Stein und Lato.
Der Ablauf
Die Spiele boten viel Unterhaltung. Neben dem Teamgeist und Einsatz der Spieler waren auch ansehnliche Aktionen zu bestaunen, die jedoch nicht immer in Toren mündeten. Die Spieler spielten größtenteils fair, einzelne Ausnahmen wurden von Frau Wittig ermahnt und wiederholten sich nicht. Auch die Schiedsrichter mussten selten in das Spielgeschehen einschreiten. Mit voranschreitendem Turnierverlauf zeichneten sich die Favoriten des Turniers ab. Die Mädchen taten sich schwer, erkämpften sich aber durch ihren Einsatz aber nicht nur ein Tor, sondern auch den Respekt aller anderen Teilnehmer. Die Spiele fluktuierten in den Ergebnissen sehr stark: Kein Spiel endete torlos, jedoch erstreckte sich die Spanne von Spielen mit nur einem Tor bis hin zu Spielen, in denen die Torhüter insgesamt siebenmal hinter sich greifen mussten. Insgesamt 20 Spiele wurden gespielt – 20 Spiele, die von Spaß, Einsatz und dem gelegentlichen Aufblitzen von fußballerischem Talent geprägt waren.
Die Siegerehrung
Nachdem die 20 Spiele gespielt wurden, wurde nach einer kurzen Pause mit der Kürung der einzelnen Mannschaften begonnen. “Die Schollis”, also das Mädchenteam, holte sich unter verdientem Applaus die Urkunde für den fünften und damit letzten Platz ab, darauf folgten mit “Bayern” und “Vanilleeis” der Viert- und Drittplatzierte. Den Sieg machten die beiden Teams unter sich aus, die mit ihren Namen das Berliner Stadtderby zwischen “Hertha BSC” und dem “1. FC Union Berlin” symbolisierten. “Hertha” setzte sich durch, 30 Tore hatte die Mannschaft über das gesamte Turnier erzielt, "Union” hatte damit den zweiten Platz inne. Die Top 3 postierte sich auf dem Siegerpodest, mit allen wurde die Erinnerung anhand eines Gruppenfotos festgehalten.
Der Eindruck
“Hertha” hatte also gewonnen, doch das stand an diesem Tag natürlich nicht im Vordergrund. Wichtig war, dass die Athleten Spaß haben, sich am Spiel erfreuen und alle glücklich und verschwitzt nachhause gehen. Dass dies gelungen war, empfand auch Frau Stein, die einige Spiele gepfiffen hatte: “Ich hatte heute Spaß. Es waren keine großen Fouls, die haben schon fair gespielt. Man hat gemerkt, dass der Spaß im Vordergrund stand. Teilweise hat man auch den Ehrgeiz gesehen, da musste man die Spieler dann ein wenig runterholen, aber im Großen und Ganzen war das okay.” Diese Aussagen deckten sich auch mit denen der Schüler. Ole Dahl, Tyler Lupke, Oriya Salehpour, Tim Dümichen und Thibo Vlk bestätigten auf Nachfrage, dass sie Spaß am Turnier hatten. Bei stärkerem Nachhaken wurde bei einigen jedoch ein Hadern mit der Leistung des Teams oder der individuellen Performance deutlich. Einige hätten sich von ihren Teamkameraden mehr Einsatz für das Kollektiv gewünscht, andere hätten selbst gerne mehr Tore beigesteuert. Dies ist in diesem Alter verständlich, wichtig ist nur der Umgang mit dieser Unzufriedenheit. Die Spieler haben heute Größe gezeigt, seien es die Gewinner, die mit ihrem Erfolg respektvoll umgegangen sind, als auch jene, die an diesem Tag ohne etwas Zählbares nachhause gingen. Eine Urkunde und Süßigkeiten gab es am Ende für jedes Team. “Wir könnten uns solche Zusammenarbeiten zwischen den Schulen öfter vorstellen, das interessiert uns sehr”, unterstrich auch Sportlehrerin Simona Wittig den guten Ablauf dieses Tages. Dieser Tag, dieses Turnier zumindest lässt hoffen, dass es sich hierbei nicht um die letzte Kollaboration dieser Art handelt.