Leben in schwieriger Zeit – eine Projektwoche zum Totalitarismus

  • Erstellt von Tileman Wiarda
  • Exkursion, Projekttag, Mitmachaktion

Die einen fahren auf Klassenfahrt, die anderen arbeiten thematisch vor Ort. Wie von der Schulkonferenz beschlossen, fand in diesem Jahr die Religionsphilosophische Schulwoche erstmals nicht in der Woche vor den Herbstferien, sondern schon Mitte September statt. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 informierten sich zum Leben in Zeiten totalitaristischer Regime wie des nationalsozialistischen oder des DDR-Regimes. Was bedeutet es für mich, wenn mein Lebens- und Familienentwurf nicht mit dem offiziell gewünschten übereinstimmt? Wie sehr betrifft mich das politische Umfeld, wenn ich mein privates Leben genießen möchte? Neben Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und dem Besuch in Gedenkstätten wie in der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg, dem NKWD-Gefängnis in Potsdam und dem Museum am Checkpoint Charlie in Berlin sahen wir den Film „1984“, der die Lehrkräfte wohl mehr beeindruckte als die Schülerinnen und Schüler, denen die darin auffindbaren Bezüge zu DDR-Zeiten naturgemäß fremd bleiben mussten. Am Abschlusstag wurde musikalisch, bildnerisch-Darstellerisch und dichterisch am Thema weitergearbeitet. Eine spannende, für manchen mühsame Woche, die zum Nachdenken über eigene Positionen ebenso einlud wie zur Auseinandersetzung mit der anderer Menschen, zeigte einmal mehr, dass die Wiederaufnahme der Religions-Philosophischen Schulwochen vor einigen Jahren ein wichtiger Schritt war – auch wenn zwischendurch überlegt wurde, ob man den Begriffsteil der Religion nicht streichen könnte oder sollte. Allerdings würde dann die „Marke“ RPSW, die im Land Brandenburg seit vielen Jahren erfolgreich in den Schulen ist, vielleicht ohne Not aufgegeben. Wir werden das in den nächsten Jahren weiter beobachten, das hängt auch von den Themen ab, die wir wählen werden. Ein großer Dank an die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer, die mit viel Einsatz dabei waren – und natürlich erst recht an die Schülerinnen und Schüler, die sich einließen auf diese Tage unter einem besonderen Vorzeichen.

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