Bereits zum vierten Mal nahm unsere Schule zum Jahreswechsel am Briefmarathon von Amnesty International teil. Durch das Schreiben von Protestbriefen können dabei die Schüler und Schülerinnen aktiv bedrohten Menschen auf der ganzen Welt helfen, außerdem etwas über Menschenrechte erfahren und das Prinzip der Solidarität verstehen lernen. Vor allem im LER- und Reli-Unterricht wurden wieder viele Briefe geschrieben.
In den letzten Jahren gelang es auf diese Weise, zahlreiche Verfolgte vor Gefängnis oder Tod zu schützen. So musste das Todesurteil gegen Magai Matiop Ngong im Juli aufgehoben werden, nachdem er drei Jahre in der Todeszelle zugebracht hatte. Er war als 15jähriger im Südsudan zum Tode verurteilt worden. Einige der insgesamt 765 000 Briefe, die für ihn geschrieben worden waren, kamen aus unserer Schule.
Viele Schüler erinnern sich auch noch an den Blogger Mahadine aus dem Tschad, der nur dafür, dass er seine Regierung kritisiert hatte, zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Mahadine musste wegen der weltweiten Proteste freigelassen werden.
Die Teilnahme war natürlich für alle wieder freiwillig. Völlig unerwartet wollten aber diesmal neben zahlreichen Schülern und Schülerinnen auch Eltern am Briefmarathon aktiv teilnehmen. So kamen am Ende insgesamt 279 Protestbriefe zusammen, die unsere Schule jetzt abschicken kann.
Text und Foto: Jens Lock